Fels oder Schoß heißen die Blätter. Friedrich Höfers Holzschnitte sind Landschafts- und Körperbilder, manchmal beides zugleich. Sie zeigen das Tote und Lebendige der Schöpfung in selbstverständlicher Einheit, monumentalisieren und stilisieren es. Daher sind die landschaftlichen Motive keine harmlosen Reiseimpressionen und die erotischen keine Reizobjekte. Die Holzschnitte sind, wie der Werkprozess ihres Zustandekommens, Zuspitzungen. Sie springen den Betrachter an durch die für Höfers Arbeit kennzeichnende Verbindung des Stehenden und des Fließenden, des Schroffen und des Weichen, des Abstrakten und des Konkreten. Zwischen den Blättern schafft diese allgegenwärtige Spannung den Zusammenhang des Zyklischen. Reduktion der bildnerischen Mittel wahrt dabei Distanz und erzeugt Präzision. Höfers Holzschnitte sind ausgezeichnet durch Sachlichkeit und Strenge. Und manchmal ist beides zugespitzt zum Äußersten, was Kunst kann: zum Ornament.
Dr. Holger Brülls (Halle)